Skihütte

Die Skihütte

Nachdem Planungen, eine Skisprungschanze im Bereich Meistern, am Beginn des Eselsweges, auf halber Höhe am Meisternhang zu erstellen, scheiterten, fanden die damals Verantwortlichen der Skizunft im Tannmühlenbereich ein geeignetes Gelände, um dieses Vorhaben zu verwirklichen. 


Schon im Jahr 1953 wurde die erste Baumassnahme, der Kampfrichterturm für die Sprungschanze, abgeschlossen. Von ihm aus konnte die Bewertung der Skispringen erfolgen.


Im Jahr 1963 wurde der Küchenanbau und der Stromkabelanschluss fertiggestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Beleuchtung mit Gas betrieben. Ein Jahr später vollzog sich der Ausbau des Kellergeschosses. In mühsamer Handarbeit wurde der bestehende Kampfrichterturm unterhöhlt. Im selben Jahr erfolgte ein weiterer Anbau und der Einbau von Wasch- und Duschräumen im Untergeschoss. 1973 - 1974 wurde die Skihütte generell umgebaut, wodurch sie zu einem stattlichen Vereinsheim wurde.


Es war am 14. Dezember 1975, als der Calmbacher Taxi Unternehmer K. H. Bräumer, der auf der alten Strasse zur Charlottenhöhe von einer Fahrt zurückkehrte und sah, dass die Hütte brannte. Wohl die meisten Calmbacher Einwohner folgten gebannt dem Sonntagabendkrimi „Derrik", als um 20.45 Uhr in Calmbach die Sirenen zu heulen begannen. Trotz intensivem Einsatz der Wehrmänner aus Calmbach und Wildbad war es nicht zu verhindern, dass die Skihütte praktisch bis auf die Grundmauern niederbrannte.


Es wird wohl immer ein Rätsel bleiben, was die Ursache dieser Brandkatastrophe war. Noch in der Brandnacht trafen sich ein Grossteil der Ausschussmitglieder im Wanderheim des Schwarzwaldvereins. Hier, sowie in den darauffolgenden Ausschusssitzungen,  wurde der Wiederaufbau der Skihütte einstimmig beschlossen und Architekt Werner Dürr wurde die Planung übertragen. Eine Spendenaktion zeigte die Unterstützung der gesamten Bevölkerung, ein stattlicher Geldbetrag kam zusammen. Nach fast unaufhörlichen Schwierigkeiten seitens der Behörden, erhielt man im Juli 1976 die lang erwartete Baugenehmigung. Voraussetzung für die Genehmigung war der Anschluss der Abwasserleitung an die städtische Kanalisation. Der erste Spatenstich für das neue Projekt begann mit dem Erdaushub für die Abwasserleitungen am 10.05.1976, die bis zur Tannmühle durch die Skizunft zu bauen war. Nach Abschluss dieser Arbeit im Hangbereich, begann der Erdaushub für das Gebäude. Hier mussten ca. 200 m³ Erde und Steine an der Bergseite, unter der damaligen Küche, manuell abgetragen werden.


Ende Juli 1976 richtete die Baufirma Rudolf Wurster Calmbach die Baustelle ein. Diese hatte den Auftrag, das gesamte Untergeschoss mit Balkon und Treppe zu erstellen. Anschließend kam die „Skizunft Bautruppe", unter der Leitung von Erwin Seyfried, wieder zum Einsatz. Die Arbeitszeiten waren Montag - Donnerstag von 17.30 Uhr - 21.30 Uhr und an Samstagen von 7.00 Uhr - 16.00 Uhr. Während dieser Bauphase wurde die Bautruppe von vielen übrigen Mitgliedern unterstützt und vorbildlich verpflegt. Die schon erwähnten Anschlussarbeiten an die örtliche Kanalisation im Talbereich mussten jetzt auch fertiggestellt werden.


Am 18. November 1976 konnte man schließlich das Richtfest feiern. In ca. 10.000 freiwilligen Arbeitsstunden und in einem Zeitraum von mehr als zwei Jahren war es dann am 25.08.1978 soweit, die neue Hütte wurde eingeweiht.


Grundlage und Voraussetzung aller Baumaßnahmen war die enorme Arbeitsbereitschaft vieler Vereinsmitglieder. Nicht zu vergessen auch die Aktivität des langjährigen Vorstandes Heinrich Müller, der es in unermüdlichen Einsatz verstand, die Mitglieder immer wieder zu motivieren.


Es sollte für die Vereinsmitglieder der Skizunft Calmbach das Ziel sein, die mit großem persönlichem Einsatz und Engagement wieder aufgebaute Calmbacher Skihütte, die auch für die Sportler des Vereins eine finanzielle Basis bietet, entsprechend zu betreuen.